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Die Geschichte hinter meinem Claim

Als ich das erste Mal auf meinen Business-Claim angesprochen wurde, war mir weder bewusst, was das so genau ist, noch dass ich angeblich schon einen hatte. Hoppla! Mittlerweile hab ich mich schlauer gemacht und diesen sogenannten Slogan mit persönlicher Note entwickelt, der die Essenz meiner Arbeit beschreibt. So wie bei Rittersport – quadratisch, praktisch gut – wäre das jetzt für den LernRAUM Lübeck: Komm, lass uns Riesen besiegen! Was mir dieser Satz bedeutet und welche Backgroundstory es dazu gibt, kommt hier.

Nur um es gleich vorweg zu nehmen: An sich halte ich mich für eine aufgeklärte Erdenbürgerin. Ich habe mich ausreichend mit den Realitäten des 21. Jahrhundert auseinandergesetzt, um halbwegs sicher sein zu können, dass Auftritte von Feen, Hobbits, dem Weihnachtsmann oder eben Riesen in unserem Alltag eher selten vorkommen. Was ich allerdings immer mal wieder höchst bedauerlich finde. Denn die Literaturwissenschaftlerin in mir ist mit Albert Einsteins Auffassung völlig einer Meinung: „Fantasie ist wichtiger als Wissen.“

Fantasie schlägt Wissen

Weil in der Welt der Vorstellungskraft oft universelle Wahrheiten über das Leben stecken. Weil eine metaphorische oder märchenhafte Sicht auf die Dinge oft das erklärt, was sich in den Erfahrungen des Lebens nur schwer greifen und in Worte fassen lässt. Und weil in ihnen vergessene Wahrheiten zur Bewältigung von Schwierigkeiten stecken, an die eine nüchterne – oder sagen wir: unpoetische – Betrachtung des Alltags nur schwer heranreicht.

Auch wenn in meiner Kindheit die Klassiker wie Grimms Märchen gar keine große Rolle spielten, waren fantastische Geschichten, an der Grenze zum Normalen, in unserem gutbürgerlichen Pastorat quasi an der Tagesordnung. Sie fanden zwischen Mittagstisch, an dem wochentags immer irgendein hilfesuchender Besucher seine herrliche bis haarsträubende Lebensgeschichte teilte, und dem Gute-Nacht-Ritual in bunter Mischung statt: Pippi Langstrumpf, Aladin, David und Goliath, Benjamin Blümchen, der Auszug aus Ägypten, Mary Poppins, die Auferstehung Christi. Und so hockte die Ahnung, dass Riesen zu besiegen wohl irgendwie zum Leben dazugehört, zwischen den Seiten in meinem Kinderbuchregal.

Auf ins Abenteuer …

Aus der Ahnung wurde dann eine Gewissheit, als ich in der Grundschule erstmals selbst einem Riesen begegnete. Eine schwere Erkrankung meiner Mutter zog sie lange aus unserem Familienleben und stellte unsere Welt erst Mal ziemlich auf den Kopf. Dabei lernte ich, dass Riesen selten Einzelgänger sind, sondern oft in Horden unterwegs aufschlagen. Der Riese Krebs hatte noch die Riesen Angst, Chaos und Ungewissheit im Schlepptau.

Ausrüstung gesucht!

Vielleicht waren es die vielen Geschichten aus Büchern und von echten Menschen, denen ich gelauscht hatte, die mir jetzt die Zuversicht gaben, dass man das unter Umständen doch irgendwie schaffen konnte. Dass man irgendwie lernen kann, die Stärke aufzubringen, echten Schwierigkeiten die Stirn zu bieten und sie zu überwinden. Denn an sich fühlte ich mich als jüngstes Familienmitglied mit sehr seismografischen Sensoren nicht gerade auserkoren für eine Stellung an der Front. Aber der Regisseur meiner Geschichte hatte mich nicht gefragt – und daher beschäftigten mich dann Fragen wie:

  • Wo bekomme ich denn jetzt eine Rüstung her? Oder eine Steinschleuder?
  • Und was sind meine Superkräfte für diesen Einsatz, wenn ich welche habe?

Verdeckter Siegeszug

Diese grundlegende Frage, wie dieses Riesenbesiegen eigentlich genau geht, hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Zum einen, weil ich spürte, dass gewonnene Schlachten einen irgendwie aufs Next Level des Lebens bringen. Sie machen einen stärker für das Schwierige, klüger gegenüber dem Chaos, das das Leben oft zu bieten hat. Womöglich auch weiser, aber da lehn ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster … Und zum anderen, weil mir mein Leben für meinen Geschmack auch nach der Kindheitskrise noch mehr als ausreichend Riesen-Begegnungen bot.

Aber wie heißt es so schön: Wenn das Leben dir schon Zitronen gibt, dann mach Limonade draus! Oder: Wenn es schon schwierig oder dunkel wird, dann tu wenigstens alles dafür, dass das Ganze nicht ohne Gewinn bleibt. Also machte ich Limo: Ich nutzte die Täler meines eigenen Lebens, um meine Schlachtstrategien zu verfeinern. Ich suchte nach dem Gold, das man aus ihnen schürfen konnte und sammelte all das, was man eben so lernt, wenn man sich den Schwierigkeiten stellt … und was zufällig auch das ist, was Lerncoaching kann:

  • mehr Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein
  • mehr Selbstvertrauen und Selbstfürsorge
  • mehr Widerstandskraft
  • mehr Klarheit darüber, wer und was zum Supportsystem gehört
  • mehr stärkendes Mindset
  • mehr eigenen Lebenssinn
  • mehr Konfliktkompetenz
  • mehr Demut und Mut
  • mehr Ausdauer und innere Stärke

Was wirklich stark macht

Ist das nicht eine fantastische Liste? Ich meine, wenn ich einen schlechten Tag habe, dann guck ich sie mir an und weiß, warum ich tue, was ich tue! Das zu vermitteln – dafür lohnt es sich für mich wirklich, jeden Morgen aufzustehen. Es ist die Essenz, das Herzblut meiner Arbeit im LernRAUM. Poetischer ausgedrückt: Komm, lass uns Riesen besiegen! Wir lernen gemeinsam, das zu überwinden, was uns Angst macht, schreckt, verunsichert, irritiert, langweilt oder ärgert – und lernen damit diejenigen Erfolgskompetenzen, die man fürs Leben tatsächlich braucht, um es für sich bestmöglich zu gestalten.

Erfolgskompetenzen durch Lerncoaching

Genau das fängt im Lernprozess in Schule oder Uni oft schon (unbewusst) an. Denn wenn es nicht rund läuft, stoßen wir häufig auf das, womit wir innerlich kämpfen. Und die Riesen, die beim Lernen aufschlagen können, sind seltsam real. Das denke ich nun seit rund zehn Jahren fast jedes Mal, wenn diese fantastischen Jugendlichen und Twentysomethings in meiner Praxis sitzen und mir im Erstgespräch zum ersten Mal schonungslos ehrlich erzählen, womit sie sich herumschlagen:

  • mit Blackouts in Prüfungen (weil z.B. der innere Stress das Denken lähmt)
  • mit Panik vor Präsentationen (weil z.B. das Selbstwertgefühl der möglichen Kritik nicht standhält)
  • mit Sinnfragen zum Lernstoff (ohne deren Antwort die Motivation fehlt)
  • mit Gefühlen des Versagens und Scheiterns (mit denen kein Gehirn lernen kann)
  • mit Scham und Scheu (weil z.B. der Selbstzweifel zu groß ist)
  • mit mangelnder Motivation (weil die eigenen Werte fürs eigene Handeln noch nicht klar sind)
  • mit zu vollem Kopf und Herz (was oft genug zu Konzentrationsschwierigkeiten führt)
  • mit lähmenden Negativerinnerungen (die geschwächt und verwandelt werden müssen)
  • mit Selbstzweifeln an der eigenen Kompetenz oder der Bedeutung im Leben an sich …

Kommt das irgendwem bekannt vor? Yes. Wir alle müssen diese Riesen irgendwann besiegen, damit wir dahin kommen, wo wir gerne hinwollen: zur erfolgreichen bestandenen Prüfung, zum erfüllenden Job, zu besseren Beziehungen – zur bestmöglichen Gestaltung des eigenen Leben.

Rest in Peace …

Daher ist in meiner Welt oft Lernen = Riesen besiegen = Wachstum. Daher arbeiten wir im LernRAUM zwar schon sehr daran, dass z.B. Prüfungen leichter gelingen und sich die mündliche Mitarbeit verbessert. Aber gleichzeitig kann es passieren, dass wir dabei persönlich wachsen und stärker und weiser werden. Weil wir die Schlagkraft unserer Innenwelt trainieren. Und dann können sie ruhig kommen, die Riesen, die wir besiegen … und wir sagen: rest in peace.